24.12.2015
Der Weihnachtsbaum wird hier sehr früh
aufgestellt. Schon Ende November war er im Wohnzimmer zu finden. Bei
den tropischen Temperaturen werden überwiegend künstliche Bäume
aufgestellt. Echte, natürliche Bäume sieht man eher selten, da sie
auch sehr teuer sind. Einen Adventskranz kennt man in Panama nicht.
Es ist ein deutscher Brauch, der sich anscheinend nicht bis nach
Südamerika ausgebreitet hat. Den ganzen Dezember über fanden sich
mehr und mehr Geschenke unter dem Baum ein.
Am 01.12.2015 gaben meine Eltern in
Deutschland ein Paket für mich auf. Eigentlich sollte es nach 10-12
Tagen hier sein. Mama hatte große Bedenken, ob es überhaupt
ankommt. Am 23.12. kam dann die erlösende Nachricht von DHL, dass
mein Gastvater das Paket aus Deutschland auf der Post abholen kann.
Im Paket waren Geschenke für meine Gasteltern, Gastbrüder usw.. Als
mir dann mein Gastvater lachend erzählte, dass das Paket beim Zoll
geöffnet wurde und nur Kleidung, ein Paar Schuhe und ein Liederbuch
drin waren, kamen mir Zweifel auf, ob es überhaupt das richtige
Paket war. Als ich mir dann das Paket genauer ansah, war es gar nicht
an meinen Gastvater adressiert und die Versenderin war eine Frau aus
München. Ich erklärte meinem Gastvater, dass er ein falsches Paket
abgeholt hatte. Daraufhin fuhr er nochmals zur Post, um das richtige
Paket abzuholen. Bis heute weiß ich nicht wie mein Gastvater an das
falsche Paket gekommen war. Da meine Mama mir auch Ausstechformen
mitgeschickt hat, konnte ich am Abend des 23.12. noch
Weihnachtsplätzchen mit meinem Gastbruder backen. Ich wollte meine
Gastfamilie mit einem deutschen Brauch überraschen. Dies ist mir
auch gut gelungen, denn die Butterplätzchen schmeckten vorzüglich.
Heiligabend begann für mich wie jeder
andere Tag. Vor- und Nachmittag verliefen ganz normal. Bis dann zum
Abendessen meine Großeltern dazukamen und wir gemeinsam zu Abend
aßen. Vor dem Essen durfte jeder erzählen, was ihm dieses Jahr in
der Familie besonders gefallen hat. Zu essen gab es einen großen
Schinken mit Reis und andere Beilagen. Nach dem Essen gingen wir zur
Bescherung über. Ein besonderes Ritual ist es, dass hier die
Geschenke möglichst schnell aufgerissen werden. Von meiner
Gastfamilie bekam ich Basketballschuhe und von meinen Großeltern
verschiedene Andenken an Panama geschenkt. Dank dem Paket konnte ich
meiner Gastmutter eine Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge, meinem
Gastvater eine Flasche Winterbockbier (der dazugehörende Krug ging
auf dem Postweg leider zu Bruch) und meinen Gastbrüdern Nutella und
Gummibärchen schenken. Oma und Opa, sowie der Rest der
Verwandtschaft bekamen Weihnachtstee von mir. Um 22:00 Uhr fuhren wir
zusammen mit den Großeltern zu meinen Onkels. Bei ihnen blieben wir
bis spät in die Nacht.
Insgesamt war es ein schöner, aber
auch sehr langer Tag. Sehr Schade fand ich, dass wir nicht in die
Kirche gegangen sind und die Geschenke sehr im Vordergrund standen.