Sonntag, 31. Januar 2016

24.12.2015

Der Weihnachtsbaum wird hier sehr früh aufgestellt. Schon Ende November war er im Wohnzimmer zu finden. Bei den tropischen Temperaturen werden überwiegend künstliche Bäume aufgestellt. Echte, natürliche Bäume sieht man eher selten, da sie auch sehr teuer sind. Einen Adventskranz kennt man in Panama nicht. Es ist ein deutscher Brauch, der sich anscheinend nicht bis nach Südamerika ausgebreitet hat. Den ganzen Dezember über fanden sich mehr und mehr Geschenke unter dem Baum ein.
Am 01.12.2015 gaben meine Eltern in Deutschland ein Paket für mich auf. Eigentlich sollte es nach 10-12 Tagen hier sein. Mama hatte große Bedenken, ob es überhaupt ankommt. Am 23.12. kam dann die erlösende Nachricht von DHL, dass mein Gastvater das Paket aus Deutschland auf der Post abholen kann. Im Paket waren Geschenke für meine Gasteltern, Gastbrüder usw.. Als mir dann mein Gastvater lachend erzählte, dass das Paket beim Zoll geöffnet wurde und nur Kleidung, ein Paar Schuhe und ein Liederbuch drin waren, kamen mir Zweifel auf, ob es überhaupt das richtige Paket war. Als ich mir dann das Paket genauer ansah, war es gar nicht an meinen Gastvater adressiert und die Versenderin war eine Frau aus München. Ich erklärte meinem Gastvater, dass er ein falsches Paket abgeholt hatte. Daraufhin fuhr er nochmals zur Post, um das richtige Paket abzuholen. Bis heute weiß ich nicht wie mein Gastvater an das falsche Paket gekommen war. Da meine Mama mir auch Ausstechformen mitgeschickt hat, konnte ich am Abend des 23.12. noch Weihnachtsplätzchen mit meinem Gastbruder backen. Ich wollte meine Gastfamilie mit einem deutschen Brauch überraschen. Dies ist mir auch gut gelungen, denn die Butterplätzchen schmeckten vorzüglich.

Heiligabend begann für mich wie jeder andere Tag. Vor- und Nachmittag verliefen ganz normal. Bis dann zum Abendessen meine Großeltern dazukamen und wir gemeinsam zu Abend aßen. Vor dem Essen durfte jeder erzählen, was ihm dieses Jahr in der Familie besonders gefallen hat. Zu essen gab es einen großen Schinken mit Reis und andere Beilagen. Nach dem Essen gingen wir zur Bescherung über. Ein besonderes Ritual ist es, dass hier die Geschenke möglichst schnell aufgerissen werden. Von meiner Gastfamilie bekam ich Basketballschuhe und von meinen Großeltern verschiedene Andenken an Panama geschenkt. Dank dem Paket konnte ich meiner Gastmutter eine Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge, meinem Gastvater eine Flasche Winterbockbier (der dazugehörende Krug ging auf dem Postweg leider zu Bruch) und meinen Gastbrüdern Nutella und Gummibärchen schenken. Oma und Opa, sowie der Rest der Verwandtschaft bekamen Weihnachtstee von mir. Um 22:00 Uhr fuhren wir zusammen mit den Großeltern zu meinen Onkels. Bei ihnen blieben wir bis spät in die Nacht.
Insgesamt war es ein schöner, aber auch sehr langer Tag. Sehr Schade fand ich, dass wir nicht in die Kirche gegangen sind und die Geschenke sehr im Vordergrund standen.

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